Tätigkeitsbericht 2014

Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Vermögensverwaltung

2.1. Vermögensentwicklung

2.3. Schlossberg 13 und 14

2.4. Baderberg 2 und 3

2.5. Mietaufstellung

3. Jahresabschluss und Prüfbericht

4. Stiftungszweckausgaben

1. Vorwort

Die Tätigkeitschwerpunkte bestanden im Jahr 2014 in der Fortführung der Sanierung vom Baderberg 2. Im Herbst 2014 wurde zudem mit der Sanierung des Nachbarhauses Baderberg 3 begonnen, nachdem für die Wohnung im Obergeschoss ein Mieter gefunden werden konnte. 2014 war in Hinsicht der Vermögenswertekapitalisierung, insbesondere der Münzsammlung, das bislang erfolgreichste Jahr seit Bestand der Stiftung. Der Verkauf der Münzsammlungsbestände konnte 2014 vertraglich zum Abschluss gebracht werden, mit weiteren Zahlungen ist bis 2016 zu rechnen.

2. Vermögensverwaltung

2.1. Vermögensentwicklung

Folgende Vermögenswerte kann die Stiftung 2014 bilanzieren:

Geschäftsjahr

Vorjahr

Stiftungsgrundstockvermögen

326.593,83 €

326.593,83 €

Umschichtungsergebnisse

1.312.323,36 €

———- €

Erträge

73.426,21 €

73.985,94 €

Mittelvortrag

———- €

4.291,55 €

Rücklagen
a) Kapitalrücklage

———– €

——– €

b) freie Rücklage

43.840,38 €

43.840,38 €

Stiftungszweckausgaben

7.820,00 €

4.950,00 €

Durch die Verkäufe von Münzen und Uhren gab es umfängliche Zuflüsse zum Stiftungsvermögen in Höhe von 1.312.323,36 €. In der Klärung der Vermögensverhältnisse durch die vorgegebene Kapitalisierung der Sammlungen entsprechend dem Stiftertestament konnte 2014 ein außerordentlich wichtiger und erfolgreicher Schritt realisiert werden. Mit dem Verkauf des „Restsammlung“ Münzen an das Münzhaus Künker ist die Umsetzung der Münzsammlung zumindest vertraglich abgeschlossen werden.

Neben dem bereits realisierten Kauf von Münzen über 500.000 € durch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für das Münzkabinett (letzte Tranche im Jahr 2013 gezahlt), wurde über die Stiftung Rother ein weiterer Ankauf von Münzen aus der Sammlung Horn in Höhe von 600.000 € für das Münzkabinett im Februar 2014 ermöglicht. Eine entscheidende Rolle hat bei dieser Vertragsrealisierung Fritz Rudolf Künker, der Senior-Chef des Münzhauses, gespielt. Seine persönlichen Verbindungen zur Familie Rother als Spender für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, waren dafür die Grundlage. Zudem wurde ein weiterer Vertrag mit dem Münzhaus Künker im März 2014 über den Ankauf der „Restsammlung“ abgeschlossen. Der Umfang erstreckt sich auf über 30.0000 Münzen. Das Münzhaus Künker hat hierfür einen (Mindest-)Betrag von 500.000 € an die Stiftung im März 2014 gezahlt. Der Vertrag enthält eine Mehrerlösklausel. Soweit bei nachfolgenden Versteigerungen eben dieser Wert von 500.000 € überschritten wird, ist der Mehrertrag abzüglich der Provision für das Münzhaus, an die Stiftung zu zahlen. Das Münzhaus hat bis Ende 2016 Zeit, die Münzen zu verauktionieren.

Die Erste Versteigerung fand am 4.10.2014 in Osnabrück statt. Bereits bei der ersten Tranche (695 Münzen) konnte der vertraglich fixierte Mindestbetrag von 500.000 € überschritten werden Zudem hatte das Münzhaus Künker im Sommer 2014 die amerikanischen Münzen der Sammlung in einer Gesamtsumme von über 180.000 Dollar in den USA versteigern lassen. So flossen der Stiftung bereits nach der ersten Versteigerung weitere Finanzmittel in Höhe von 270.490,00 € zu.

Hinsichtlich der Versteigerung der Uhrensammlung sind 2014 ebenfalls wichtige Schritte umgesetzt worden. Nachdem 2013 die Sammlung durch den vereidigten Sachverständigen Jürgen Ehrt aus Hude-Oldenburg bewertet wurde, war die Verhandlungsgrundlage für die Versteigerung gegeben. Für die Verauktionierung konnte das Uhren-Auktionshaus Peter Klöter aus 71120 Grafenau gewonnen werden. Bei zwei Versteigerungen im September und Dezember 2014 flossen der Stiftung knapp 60.000 € zu (die Provision für das Auktionshaus sind hier bereits verrechnet). Offen blieb der Verkauf der Dresdner Kutschenuhr, die nur unter Wert hätte abgegeben werden können. Hier besteht nach wie vor der Plan, mit dem Mathematisch-Physikalischen Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ins Geschäft zu kommen. Nach mehreren Anläufen zeichnete sich ein Termin für Anfang 2015 ab.

2.2. Schlossberg 13 und 14

An dem sanierten Gebäude Schlossberg 14 gab es 2014 keine Arbeiten. Für 2015 sind Reparaturen am Giebel, am Sockel und der Neuanstrich der Balkone eingeplant. Der Sanierungsrückstau im Winkelkrug kann nur einvernehmlich mit dem Pächter geklärt werden. Die Klärung wird 2015 im Zuge der Neuordnung des Pachtvertrages realisiert.

2.3. Baderberg 2 und 3

Nachdem bis zum Jahresende 2013 die Außenhülle beim Baderberg 2 weitgehend (außer die Balkone) fertiggestellt werden konnte, wurde die Louise Otto-Wohnung (3. OG. links) als nächster Sanierungsschritt umgesetzt. Bei den noch zu sanierenden Wohnungseinheiten wird das Konzept step-by-step verfolgt. Eine Wohnung wird saniert und vermietet, dann folgt die Nächste. Bislang waren neben der genannten Luise- Otto-Wohnung die Wohnung im 3. OG Mitte (1-Raum-Wohnung) und die 1-Raumwohnungen im nördlichen Seitenflügel vom 1. – 3. OG nicht saniert.

Die Louise-Otto-Wohnung (4-Raum-Wohnung) ist seit Oktober 2014 vermietet. Mit der Wohnungssanierung im 3. OG Mitte wurde anschließend begonnen.

Bei den Gewerbemietern gab es im Herbst eine Kündigung (Wolf). Die Einheit übernahm die Fa. Infratekom, die ohnehin einen größeren Platzbedarf angemeldet hatte. So ergab sich die Möglichkeit, den bislang durch die Fa. Infratekom genutzten Raum der künftigen OG.-Wohnung im Baderberg 3 zuzuschlagen (Balkonzimmer). Damit erreichte die OG-Wohnung eine gute Größe von 120 qm.

Parallel dazu entwickelte sich das Sanierungsvorhaben Baderberg 3. Der bisherige Mieter Theater Meißen wurde zum 30.6.2014 gekündigt. Es war bei dem enormen Sanierungsrückstau am Gebäude und den notwendigen Umbauten klar, dass ein Bauantrag eingereicht werden musste. Es wurde eine Wohnung im 1. OG und einer Gewerbeeinheit im EG geplant. Für die Wohnung konnte bereits Ende des Jahres 2014 ein Mieter gefunden werden. Für das Erdgeschoss zeichnete sich ebenfalls eine Lösung zum Jahreswechsel ab. Insofern gab es noch eine Umplanung von Wohnung auf Gewerbe, zahlreiche Planungsdetails wurden deshalb nochmals überarbeitet. Bis zum Jahresende konnte der neue Dachstuhl errichtet, das Dach gedeckt, der Außenputz aufgebracht und die Fenster erneuert werden. So waren gute Voraussetzungen für eine Winterbaustelle geschaffen. Der Innenausbau konnte so gut vorangetrieben werden.

2.4. Mietaufstellung

Schlossberg 13

EG – vermietet
OG – vermietet
DG – unsaniert, als Lager vermietet

Schlossberg 14

EG – vermietet
1.OG – vermietet
2.OG – vermietet

Baderberg 3

2014 bis Juni war der Baderberg 3 an den Kostümfundus des Theaters vermietet, danach begann die Sanierung.

Baderberg 2

EG – vermietet, Jugendkunstschule und Werkstatt
1.OG – vermietet, Bürogemeinschaft;
1.OG – Seitenflügel – z.Z. noch unsaniert und nicht vermietet (30 qm)
2.OG – vermietet, Wohnung und Galerie
2.OG – Seitenflügel – z.Z. noch unsaniert und nicht vermietet (30 qm)
3.OG rechts – Wohnung vermietet
3.OG Mitte – laufende Sanierung (35 qm)
3.OG links – Wohnung vermietet
3.OG Seitenflügel – z.Z. unsaniert und nicht vermietet (30 qm)

3. Jahresabschluss und Prüfbericht 2014

Der Jahresabschluss mit Prüfbericht 2014 wurde in bewährter professioneller Form von der Kanzlei Noerr Dresden, Frau Steuerberaterin Katja Becker, erarbeitet. Durch die umfänglichen finanziellen Zuflüsse ergaben sich auch deutliche Veränderungen bei der Wertentwicklung des Grundstocks.

4. Stiftungszweckausgaben

Stiftungszweckausgaben wurden 2014 in Höhe von 7.820,00 € realisiert. Zuwendungen erhielten der Verein „Steingut e.V.“ für die Revitalisierung der kleinsten Burg Sachsens in Burkhardswalde in Höhe von 5.000,00 €. Ein kleiner Verein verfolgt hier seit einigen Jahren mit Vehemenz und Engagement die Aufgabe, die noch 2010 in ihrer Existenz stark gefährdeten Burganalage (Wohnturm), zu sanieren und als Bürger- und Vereinshaus zu etablieren. Der erste Bauabschnitt betraf den Bereich des Wohnturms, der statisch-konstruktiv gesichert wurde, eine neue Dachdeckung erhielt. In den einzelnen Geschossen wurden Fußböden aufgearbeitet bzw. neu gelegt. Das Stadtmuseum erhielt für den Erwerb der Grafikfolge „Die blaue Blume“ von Wolfram Hänsch eine Zuwendung in Höhe von 2.500,00 €, in der sich der Künstler mit den Spuren der Romantik in Meißen und Umfeld auseinandergesetzt hat. Die weiteren Ausgaben betrafen die Fördermitgliedschaften der Stiftung („Verein für Ländliche Bauwerte e.V.“, Kuratorium „Rettet Meißen jetzt e.V.“, Verein „Steingut Burkhardswalde e.V.“)

Meißen, im Juni 2015
Tom Lauerwald